In den Martuljek-Bergen oberhalb des Dorfes Gozd Martuljek ist eine neue Berghütte entstanden, die nicht aus Beton oder Stein, sondern aus über 100.000 recycelten Aluminiumdosen gebaut wurde. Das kompakte Biwak liegt unterhalb des Široka Peč in einem Kar namens Za Akom und dient in erster Linie Bergsteigern als Schutzraum, ist aber gleichzeitig ein Symbol für den Erhalt des alpinen Erbes Sloweniens.

Die Schutzhütte, die offiziell vom Slowenischen Alpenverein (PZS) mit Unterstützung mehrerer Industriepartner eröffnet wurde, steht genau auf den Fundamenten des ursprünglichen Biwaks, das sich seit 1946 an derselben Stelle befand. In Design und Größe ist sie eine originalgetreue Nachbildung ihres Vorgängers.
Im Inneren bietet das Biwak einfache Schlafplätze für bis zu fünf Personen, eine Bank, die als zusätzliches Bett dient, einen kleinen Tisch und einen Ofen. Es gibt weder einen Aufseher noch Verpflegung, lediglich einen trockenen und sicheren Ort, um bei plötzlichen Unwettern Schutz zu suchen.
Das Gebiet wird vom Jesenice Mountaineering Club verwaltet und ist dauerhaft geöffnet. Es ist für erfahrene Wanderer zugänglich, die einem anspruchsvollen, unmarkierten Pfad von Gozd Martuljek durch das Za Akom-Tal folgen.
Das Biwak ist Teil des Projekts „ Bivaki za bele vrhove “ (Biwaks für Weiße Gipfel), einer Umweltinitiative der Brauerei Pivovarna Laško Union und der PZS. In den vergangenen zwei Jahren sammelten Wanderer in ganz Slowenien an 14 beliebten Ausgangspunkten für Bergwanderungen leere Getränkedosen. Die Aktion ergab zwei Tonnen Aluminium – genug Rohmaterial für die Außenhülle des neuen Biwaks.

Das Entsorgungsunternehmen Slopak sammelte und sortierte die Dosen, der Aluminiumhersteller Talum schmolz sie zu neuem Metall ein, Impol walzte das Material zu Blechen und Kolektor KOV fertigte den Rahmen. Die PZS kümmerte sich anschließend um die Genehmigungen und die endgültige Installation im Sommer 2025.
„Dieses Projekt beweist, wie aus einfachen Alltagsmaterialien – wie einer Dose – etwas Großartiges entstehen kann, wenn man die Natur und die Gemeinschaft respektiert“, sagte die erfahrene Alpinistin und Projektbotschafterin Viki Grošelj bei der Einweihung Ende Oktober. Bis 2027 sind zwei weitere Biwaks aus recyceltem Aluminium geplant.
In Slowenien gibt es derzeit 17 Biwaks – kleine, unbemannte Unterkünfte für vier bis zehn Personen, die sich typischerweise in abgelegenen Bergregionen ohne bemannte Hütten befinden. Sie dienen ausschließlich als Notunterkünfte oder Ausgangspunkte für Bergtouren. Der slowenische Bergführer (PZS) bittet Besucher um einen verantwortungsvollen Umgang: Rauchen, Müll und Reservierungen sind nicht gestattet.
Redaktion Tourismus Bild: Jesenice Alpine Association





