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Die Pressefreiheit in Slowenien verbessert sich, allerdings mit Einschränkungen

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Slowenien hat sich im Weltindex der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen um neun Plätze verbessert und belegt nun Platz 33 von 180 Ländern. Dies ist zwar die beste Bewertung seit fünf Jahren, Journalisten warnen jedoch, dass die Medienlandschaft weiterhin problematisch sei und das Ergebnis für ein EU-Land immer noch recht niedrig sei.

Die derzeitige Regierung verhalte sich den Medien und Journalisten gegenüber zwar nicht offen feindselig, dennoch seien sie politischem Druck ausgesetzt, „insbesondere durch die Verleumdungskampagnen bestimmter Oppositionspolitiker in den sozialen Medien“, heißt es in dem am 2. Mai veröffentlichten Bericht.

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Die Pressefreiheit werde durch einen soliden Rechtsrahmen geschützt, der noch weiter verbessert werden sollte, sobald der EU-Akt zur Medienfreiheit durch das neue Mediengesetz umgesetzt sei, stellt die Organisation fest. Allerdings wurde auch kritisiert, dass die Gesetzgebung keinen ausreichenden Schutz vor einem möglichen Missbrauch durch autoritäre Regierungen biete.

In einer seit langem geführten Beschwerde erklärt Reporter ohne Grenzen außerdem, dass Verleumdung noch nicht entkriminalisiert worden sei, was es Politikern ermögliche, strategische Klagen gegen die öffentliche Beteiligung der Medien einzuleiten.

Journalisten pessimistisch

Der Verband slowenischer Journalisten begrüßte die Fortschritte, merkte jedoch an, dass sich der Index auf das Jahr 2024 beziehe, als das neue Mediengesetz ausgearbeitet werde und die Regierung einer minimalen Erhöhung der Lizenzgebühr für den öffentlich-rechtlichen Sender RTV Slovenija zustimmte.

Seitdem haben mehrere Medien Redaktionen entlassen, und wirtschaftliche Faktoren bedrohen die Existenz des Journalismus. „Das Ergebnis wirkt wie die Ruhe vor dem Sturm. Was die Medien in diesem Jahr erleben – von Entlassungen bis hin zum Druck – wird sich definitiv auf den Index im nächsten Jahr auswirken“, sagte Verbandspräsident Gašper Andrinek.

Insgesamt ist die Pressefreiheit in Slowenien nach wie vor fragil, auch wenn sie sich verbessert hat, so Reporter ohne Grenzen. Unter den 27 EU-Mitgliedsstaaten liegt das Land auf Platz 18.

„Wir liegen immer noch in der unteren Hälfte der EU-Rangliste. Darüber hinaus ist Sloweniens Fortschritt teilweise die Folge schlechterer Platzierungen von Ländern wie der Slowakei“, erklärte der Verband slowenischer Journalisten.

Slowenien erreichte 74,06 Punkte, im Vergleich zu 72,6 Punkten im Vorjahr.

Redaktion Politik
Bild: Reporter ohne Grenzen
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