Deutschland, Italien und Österreich sind die wichtigsten Touristenquellen Sloweniens. Obwohl alle drei Länder derzeit in unterschiedlichem Ausmaß mit wirtschaftlichen Problemen und politischen Umwälzungen zu kämpfen haben, glaubt der slowenische Tourismusverband, dass noch Wachstumspotenzial besteht, warnt aber, dass diese Gäste nicht als selbstverständlich angesehen werden sollten.
Italiener machten in den ersten elf Monaten des Jahres 2024 jeden zehnten ausländischen Gast aus, ihre Zahl stieg damit um fast 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein im November waren sie die mit Abstand größte Gruppe ausländischer Gäste, zeigen Zahlen des Statistikamts.
„Italiener reisen immer noch gern nach Slowenien. Sie bevorzugen Städte, Outdoor-Aktivitäten und das Meer“, sagt Aljoša Ota, Leiter des Büros des slowenischen Tourismusverbands in Italien. Sie kommen das ganze Jahr über in großer Zahl, wobei die Hauptstadt Ljubljana während der Weihnachtsferien ihr Lieblingsziel ist.
Die aktuelle wirtschaftliche Situation in Italien hat die Besucherzahlen im Vergleich zu anderen Quellmärkten gedämpft und die Gesamtzahl liegt weiterhin unter dem Vor-Covid-Jahr 2019. Dies schaffe jedoch Raum für Wachstum, sagt Ota.
Wie Italien ist auch Deutschland von wirtschaftlicher Instabilität betroffen, die zudem mit politischer Unsicherheit einhergeht. Dies dämpft die Konsumausgaben.
Dennoch sei mit einem stetigen Wachstum der deutschen Besucherzahlen zu rechnen, sagt Rebeka Kumer Bizjak, Leiterin der Niederlassung des slowenischen Tourismusverbandes in Deutschland.
“Wir haben gute Zahlen. Mitte 2024 verzeichneten wir ein langsameres Wachstum, aber im Sommer und Herbst entspannte sich die Situation”, sagte sie.
Die slowenischen Anbieter seien auf die Wünsche deutscher Gäste eingestellt, die sich für Outdoor, Gesundheit und Wellness interessierten. “All diese Dinge interessieren sie sehr – und wir haben sie alle”, sagte sie.
Generell legen die Deutschen viel Wert auf Nachhaltigkeit. „Nachhaltige Dienstleistungen sind definitiv der touristische Trend auf dem deutschen Markt“, sagt sie.
Zwischen Januar und November besuchten über 700.000 Deutsche Slowenien, 3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Sie machten mehr als ein Zehntel aller Ankünfte und 15 Prozent aller ausländischen Gäste aus.
In Österreich ist die Situation ähnlich: Die Wirtschaft steht vor Herausforderungen, die Gäste sind preisbewusst und legen Wert auf nachhaltigen Tourismus.
„Für die Österreicher war schon immer das Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig, deshalb müssen wir darauf achten, die Leistungen auf einem hohen Niveau zu halten“, sagt Žana Marijan, Leiterin der slowenischen Tourismuszentrale in Österreich.
Slowenien verzeichnete in den ersten elf Monaten des Jahres fast 400.000 Besucher aus Österreich, 5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Sie machen 8 Prozent aller ausländischen Gäste und 6 Prozent aller Besucher aus.
Redaktion Tourismus Bild: Dalmatinka-Media