Wenngleich klein an Fläche, ist Slowenien groß, sobald wir von den sportlichen Erfolgen je Einwohner sprechen. Erfahren Sie einige Gründe, warum das grüne Land im Herzen Europas so viele Spitzensportlerinnen und -sportler sein Eigen nennt.
Land der Champions
Tadej Pogačar, Primož Roglič, Luka Dončić und noch viele weitere slowenische Namen füllen in der Welt des Sports die internationalen Medien. Einige denken anlässlich der unglaublichen Erfolge der slowenischen Sportlerinnen und Sportler sogar, sie kämen von einem anderen Planeten. Nein, sie kommen aus Slowenien, dem kleinen grünen Land in Mitteleuropa mit einem großen Herzen für Sport.
So mancher fragt sich, wie ein 2-Millionen-Volk so erfolgreich und vielseitig im Sport sein kann. Über die Gründe ließe sich stundenlang diskutieren. Einige der besonders augenfälligen Gründe nahm kürzlich der ehemalige Sportjournalist Igor E. Bergant in seine Überlegungen auf, die wir in einer Zusammenfassung allen vor den Olympischen Spielen in Tokio mit auf den Weg geben möchten.
Geographische Vielfältigkeit
Nur schwer wäre ein Land zu finden, dass auf einem so kleinen Gebiet so viele unterschiedliche Landschaftstypen vereint. In Slowenien treffen die alpine, mediterrane, pannonische Welt und die des Karsts aufeinander. Den relativ geringen Entfernungen geschuldet, gelangen Sie von der Mitte Sloweniens in weniger als zwei Stunden in die verschiedensten Teile des Landes, an einem Tag können Sie etwa in den Alpen wie auch am Meer sein. Die Natur liegt Ihnen auch in den Städten zu Füßen – nur wenige Schritte von den urbanen Zentren entfernt. All diese natürlichen Gegebenheiten sind ein ausgezeichnetes Gefilde für unterschiedliche Aktivitäten.
Zugänglichkeit und ausgebaute Sportinfrastruktur
Slowenien verfügt zum Großteil über eine solide Sportinfrastruktur. Die Schulsporthallen sind häufig auch für Sportler und Freizeitsportler geöffnet. Auch wenn die meisten Sportaktivitäten nicht kostenlos sind, werden sie häufig von Seiten der lokalen Gemeinschaften und von Sponsoren subventioniert und gefördert. Die Arbeit in zahlreichen Sportvereinen findet häufig ehrenamtlich statt. Besonders bei den jüngeren Sportlern übernehmen auch die Eltern eine wichtige Rolle.
Reiche Sporttradition
Die Slowenen haben den Sport sozusagen in den Genen. In der Zeit des erwachenden slowenischen Nationalbewusstseins Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auch dem Turnen eine wichtige Bedeutung beigemessen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren daher auf slowenischem Gebiet Turnvereine aktiv, angeführt von den Bewegungen der Falken und Adler. Turnen war einst auch eine der erfolgreichsten slowenischen Sportarten bei den Olympischen Spielen, was vor allem das Verdienst der legendären Turner Leon Štukelj und Miro Cerar gewesen ist. Heute stehen natürlich auch andere Sportarten im Mittelpunkt. Das slowenische Medaillenverzeichnis und die außerordentlichen Leistungen sowie Sportdisziplinen, in denen diese erreicht wurden, wird von Jahr zu Jahr länger.
Wir sind gern aktiv
Wir Slowenen sind gern aktiv. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung betreiben Freizeitsport. Die beliebtesten Aktivitäten in Slowenien sind Wandern, Radfahren, Laufen und im Winter Skifahren. Es gibt 7.000 kategorisierte Sportlerinnen und Sportler. Seit vergangenem Jahr haben wir in Slowenien sogar einen eigenen Nationalfeiertag, der ganz und gar dem Sport gewidmet ist.
Hochmotiviert
Wenngleich sich nur selten ein Sportler in Slowenien hoher Einkünfte durch den Sport rühmen kann, ist die
Motivation zu sportlichem Einsatz ungebrochen. Schon die Natur selbst wirkt inspirierend, lädt sie doch mit ihrer Schönheit geradewegs zu Aktivitäten im Freien ein. Die sportlichen Erfolge wirken sich motivierend auf die Jugend aus, sich selbst in verschiedenen Sportarten zu versuchen, wichtig dabei ist auch die Unterstützung der Eltern. Auch auf nationaler und lokaler Ebene wird sportliches Engagement als einer der Faktoren für eine gute Gesundheit über verschiedene Projekte gefördert.
Die Arbeit mit der Jugend ist in vielen Sportarten sehr gut und die Grundlage, die sie hierbei bekommen, ist gleichsam das Sprungbrett für den Durchbruch ins Ausland. Daher haben wir etwa viele slowenische Spitzensportler in den besten europäischen, amerikanischen und anderen starken Ligen und Klubs.
Sportmentalität der Slowenen
Slowenen sind als fleißiges Volk bekannt, willig sich unter Beweis zu stellen. Vielleicht fehlt es uns noch ein wenig an zusätzlichem Selbstbewusstsein, doch kompensieren wir dies mit Ausdauer, Kampfgeist und Herzlichkeit. Da die Ressourcen, auch die humanen, begrenzt sind, bekommen die Sportler eine zweite, dritte und auch vierte Chance, was in Ländern mit einem größeren „Pool“ an Wettbewerbern häufig nicht der Fall ist. Die erfolgreichsten slowenischen Nationalmannschaften gründen auf Spielern, die sich schon jahrelang kennen, die Freunde und dabei dennoch zielgerichtet sind. Häufig gewinnen Teams aufgrund ihrer gegenseitigen Verbundenheit und Herzlichkeit, der sich auch die größten Stars unterzuordnen vermögen.
Ganzheitliche Unterstützung von den Trainings bis zu den Wettkämpfen
Slowenien ist eine beliebte Destination für Sporttrainings und es hat sich schon mehrfach als guter Organisator von Wettkämpfen auf höchstem Niveau gezeigt. Die spezialisierten Sportzentren sind mit touristischen Destinationen verbunden, wie etwa den slowenischen Naturheilbädern. Die Heilbäder haben ihre spezialisierten medizinischen Zentren, die auch Programme für Sportler anbieten.
Die modernen Sommer- und Wintersportzentren im Freien ergänzen Stadien, Rennbahnen, Ausstattungen und begleitende Innengebäude, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Sportdisziplinen ausgerichtet sind. Die Sportler genießen während der Trainings und Wettkämpfe ihre Privatsphäre, auch gilt Slowenien als eines der sichersten Länder der Welt.
Die guten Bedingungen für Sporttrainings und die Durchführung von Wettkämpfen auf höchstem Niveau wird unter anderem auch über die sieben Olympiasportzentren gewährleistet, die noch durch die nationalen Schulungszentren und Sportzentren auf regionalem und lokalem Niveau ergänzt werden.
Redaktion Sport/Slowenische Touristenorganisation Bild: STO