Die neue Koalition beabsichtigt, eine Rentenreform durchzuführen, die Mindestrente und den Mindestlohn anzuheben, den sozialen Dialog zu respektieren, Prekarität zu beseitigen, ein Integrationssystem für Ausländer einzuführen und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen und die Energie- und Lebensmittelpreise zu regulieren notwendig.
Freiheitliche Bewegung, Sozialdemokraten (SD) und Linke verpflichten sich in ihrem Koalitionsvertrag, die Renten bis 2023 auf mindestens 700 Euro anzuheben und die Option eines bedingungslosen Grundeinkommens für Geringverdiener zu prüfen.
Den Arbeitnehmern wird ein schrittweiser Übergang in den Ruhestand ermöglicht, und die Möglichkeit der Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit von Rentnern wird unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Rentner, des Arbeitsmarkts und des öffentlichen Interesses geprüft.
Die Koalitionspartner bekennen sich zu einer finanziell nachhaltigen Rentenreform, indem sie die erste Säule (Pflichtbeiträge vom Lohn) stärken und zum zusätzlichen Sparen für die Altersvorsorge anregen.
Die niedrigste Rente wird um 10 % über der Armutsgrenze liegen, während neue Quellen der Rentenfinanzierung erschlossen werden, um die Abhängigkeit von Lohnbeiträgen zu verringern.
Neben der Anhebung der Mindestrente will die neue Koalition auch den Mindestlohn ab 2023 auf mindestens 800 Euro netto anheben und real weiter wachsen.
Die Partner verpflichten sich, den Mindestlohn in einer Übergangszeit als niedrigstmögliche Grundvergütung einzuführen, um Fälle zu vermeiden, in denen Arbeitnehmer weniger als den Mindestlohn erhalten, während die Differenz aus dem Haushalt bezahlt werden muss.
Die Koalition wird zum Sozialdialog im Sozial- und Wirtschaftsrat (ESS) zurückkehren, der unter der scheidenden Regierung zum Erliegen gekommen ist.
Im Einvernehmen mit den Sozialpartnern wird die Wochenarbeitszeit sukzessive auf 30 Stunden reduziert, wobei das volle Entgelt für die bestehende 40-Stunden-Woche erhalten bleibt.
Prekarität soll durch die Ausarbeitung einer Strategie mit einem konkreten Zeitplan für Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Experten und der Zivilgesellschaft abgebaut werden.
Die Möglichkeit, Arbeitgeber, die systematisch gegen das Arbeitsrecht verstoßen, auf eine schwarze Liste zu setzen, wird geprüft, auch um sie von der Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen abzuhalten.
Geplant sind auch Maßnahmen zur Beseitigung von Verstößen bei der Kurzzeitbeschäftigung von Arbeitnehmern zur Umgehung der Rechtsvorschriften.
Die Aufsicht über Agenturen, die Unternehmen Arbeitnehmer zur Verfügung stellen, wird verbessert, und Leiharbeitnehmern wird der Mindestlohn garantiert.
Eine bessere Work-Life-Balance wird angestrebt, unter anderem durch die Einführung eines Rechts für Arbeitnehmer, in ihrer Freizeit keine Nachrichten ihres Arbeitgebers beantworten zu müssen.
Die Koalition verpflichtet sich außerdem, in Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen ein umfassendes System zur effektiven Integration ausländischer Arbeitnehmer und ihrer Familien zu erarbeiten.
Es werden mehr slowenischsprachige Klassen und andere Integrationsprogramme für ausländische Kinder in der Schule angeboten und der interkulturelle Dialog gefördert.
Außerdem ist eine Beschäftigungsstrategie für EU-Arbeitnehmer und Arbeitnehmer aus Drittstaaten geplant, die auf die Bedürfnisse von Unternehmen und öffentlichen Diensten abgestimmt ist.
Die Koalition bekennt sich zu einer koordinierten Migrations- und Integrationspolitik sowie Maßnahmen zur Erleichterung des Lebens und der Arbeit für Ausländer.
Sprachkenntnisse für Drittstaatsangehörige sollen abgemildert werden.
In Bezug auf die Langzeitpflege ist ein umfassender Ansatz mit einem neuen Gesetzentwurf zur Langzeitpflege geplant, der mit den wichtigsten Interessengruppen abgestimmt und bis Mai 2023 verabschiedet werden soll.
Die Partner versprechen, dass die Langzeitpflege solidarisch, gerecht und finanziell nachhaltig auf der Grundlage einer progressiven Besteuerung und anderer Haushaltsmittel sein wird.
Es werden mehr Mittel für den Ausbau des öffentlichen Netzes von Pflegeeinrichtungen bereitgestellt und die Wartezeiten auf ein Pflegeheimbett halbiert.
Im Wohnungsbau wird die Ausarbeitung eines Krisenmanagementplans für den Bau und die Renovierung von Mietwohnungen vorrangig sein, insbesondere in Gebieten, in denen Mieten und Grundstückspreise am höchsten sind.
Um bis 2030 20.000 öffentliche Mietwohnungen bereitzustellen, will die Koalition den nationalen Wohnungsfonds stärken und andere Finanzierungsmodelle unterstützen.
Immobilien der Bad Bank, die für den Wohnungsbau geeignet sind, werden in den Wohnungsfonds eingebracht.
Es werden Rechtsvorschriften erlassen, um den Bau durch Wohnungsbaugenossenschaften und ein spezielles Bürgschaftssystem zu ermöglichen.
Geplant sind auch Gesetzesänderungen, die Eigentümer dazu anregen sollen, ihre Wohnungen auf unbestimmte Zeit auf den Mietmarkt zu stellen, wobei auch eine Regulierung der Mieten und des Mietmarktes erwogen wird.
In Gegenden mit Wohnungsknappheit könnten die Bedingungen für Plattform-Ferienvermietungen verschärft werden.
Die Koalition beabsichtigt, den Bemühungen um den Wohnungsbau einen besonderen Schwerpunkt zu geben, und verspricht gleichzeitig, dass alle Richtlinien für junge Menschen gemeinsam mit ihnen entworfen werden.
Was die Sozialpolitik betrifft, verspricht die Koalition, Hand in Hand mit der Zivilgesellschaft zu arbeiten, und betont, dass der Anspruch auf Sozialtransfers durch klare Kriterien und Fairness bestimmt wird, um „den Bedürfnissen der Menschen“ zu dienen.
Die Auswirkungen von Einkommensteuervergünstigungen auf die Familien- und Sozialpolitik werden untersucht und möglicherweise Änderungen vorgenommen, um die Beschäftigung und die soziale Eingliederung zu verbessern.
Die Möglichkeit einer schrittweisen Einführung universeller Grundversorgungsgüter für Kinder und Jugendliche zur Sicherung eines regelmäßigen Einkommens für Lebensunterhalt und Bildung wird geprüft.
Die Koalition plant auch, die Maßnahmen abzuschaffen, die das Recht von Arbeitslosen auf freie Berufswahl und das Recht auf Arbeitslosengeld eingeschränkt haben.
Die Preise für Strom und Erdölprodukte werden bei Bedarf reguliert, insbesondere um die am stärksten gefährdeten Gruppen zu schützen.
Redaktion Politik Bild: geistes-und-sozialwissenschaften-bmbf.de