Der seit sechs Monaten flüchtige Anführer eines italienischen Verbrechersyndikats wurde in der
slowenischen Küstenstadt Koper festgenommen. Er wurde wegen mehrerer Verbrechen, darunter Drogenhandel, Erpressung und Entführung, verurteilt und war auf der Flucht vor einer 21-jährigen Gefängnisstrafe.
„Eine schnelle und koordinierte Aktion der italienischen und slowenischen Behörden, unterstützt von Eurojust, hat zur Festnahme eines gefährlichen Verbrechers geführt, der sich in Koper versteckt hielt“, erklärte Eurojust am 22. August. Eurojust nannte den Namen des Flüchtigen nicht, aber die italienischen Medien identifizierten ihn als Salvatore Roberto Perricciolo.
Der aus Kalabrien stammende Anführer einer kriminellen Organisation, die in ganz Italien mit Kokain handelte, floh am Vorabend seiner Verurteilung im Februar dieses Jahres. Er wurde auch wegen anderer Verbrechen wie Raub, Betrug, Unterschlagung, Erpressung, Entführung und illegalem Waffenbesitz verurteilt. In einem separaten Verfahren wurde er wegen Mafia-bezogener Straftaten für schuldig befunden.
Nach seiner Flucht wurde gegen den 40-jährigen Flüchtigen ein nationaler und europäischer Haftbefehl erlassen. Die aufwändigen Bemühungen, ihn aufzuspüren, dauerten mehrere Monate. Der Flüchtige wurde schließlich durch eine Telefonüberwachungs- und Abhöraktion in Slowenien ausfindig gemacht.
„An diesem Punkt wurde Eurojust in die Operation einbezogen, indem es eine Europäische Ermittlungsanordnung (EIO) vollstreckte. Die EIO ermöglichte Überwachungsaktivitäten in Slowenien, darunter Telefonüberwachung und physische Verfolgung. In nur zehn Tagen wurde die EIO vollstreckt und die slowenischen und italienischen Behörden konnten den genauen Aufenthaltsort des Flüchtigen in Koper ermitteln, was zu seiner Festnahme am 20. August führte“, schrieb Eurojust.
An der Operation waren neben der Polizei und Staatsanwaltschaft aus Koper auch mehrere italienische Behörden beteiligt, darunter eine Spezialeinheit der italienischen Polizei und das italienische Innenministerium.
Redaktion Breaking News Bild: cdc